Das Gelände im Süden des Flughafens, wo heute das neue Terminal 3 entsteht, war schon in der Vergangenheit stets ein Ort des Aufbruchs und der Erneuerung. Hier begann 1934 der Ausbau des Flughafens Frankfurt zu einem Luftschiffhafen mit einer gigantischen Zeppelinhalle. Von einem „Weltflughafen“ war bei der Eröffnung am 8. Juli 1936 die Rede. Aber nachdem 1937 mit der Hindenburg eines der größten je gebauten Luftschiffe vor den Augen der Weltöffentlichkeit bei der Landung in Flammen aufging, war das Zeitalter der Zeppeline auch in Frankfurt schlagartig vorbei.
Angestoßen durch erstmalige Gespräche zwischen Fraport und der Stadt Frankfurt über einen Flughafenausbau Ende der 90er-Jahre, kommt es zu einem zweijährigen Mediationsverfahren. Hierbei beteiligt Fraport Vertretende der Hessischen Landesregierung, Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Dörfer und Kommunen sowie Bürgerinitiativen, Unternehmerverbände und Gewerkschaften, um die Rahmenbedingungen für einen Flughafenausbau festzulegen. Im Juni 2000 entscheidet sich die Hessische Landesregierung dann für die Flughafenerweiterung. Kurz darauf beschließt der Fraport-Aufsichtsrat offiziell den Ausbau.
46 Architekturbüros aus ganz Europa reichen ihre Ideen für das neue Terminal am Flughafen Frankfurt ein. Die Londoner Architekten Foster and Partners überzeugen mit ihrem modernen und nachhaltigen Entwurf die achtköpfige Jury und gewinnen den Architekturwettbewerb am 28. Juni 2002. Im anschließenden Realisierungswettbewerb setzt sich der Frankfurter Architekt Christoph Mäckler mit dem Credo – modern, aber mit Wohlfühlatmosphäre – gegen neun Architekturbüros durch. Die drei Gebäudeteile – die Check-in Halle, das Sicherheitsgebäude und der zentrale Marktplatz – sind modular aufgebaut. So lassen sie sich auch in Zukunft flexibel an aktuelle Anforderungen anpassen.
Der Planfeststellungsbeschluss schafft die Voraussetzung für den Ausbau des Flughafens bahn- und terminalseitig. Er regelt, welche baulichen Vorhaben und Infrastrukturmaßnahmen Fraport im Rahmen des Ausbaus umsetzt. Im Kontext zum Bau von Terminal 3 umfasst der Beschluss die Erweiterung der Anschlussstelle Zeppelinheim an die A5 und den Bau einer neuen Sky Line-Bahn, die Terminal 3 mit den bestehenden Terminals 1 und 2 verbindet.
Mit der Genehmigung zum Bau von Terminal 3 ist ein wichtiger Meilenstein erreicht und die Planungen können weiter intensiviert werden. In der ersten Ausbaustufe werden zwei Flugsteige mit 24 Gebäudepositionen gebaut. Zudem legt die Baugenehmigung fest, dass die Station der neuen Sky Line-Bahn in Hochlage neben der Terminalvorfahrt gebaut wird. Ursprünglich war sie im Untergeschoss des Terminalgebäudes geplant.
Ein ganz besonderes Datum: Nach mehr als 15 Jahren intensiver Planungen, Genehmigungsverfahren und Prüfungen findet auf dem Flughafengelände der offizielle Startschuss für eines der größten privat finanzierten Infrastrukturprojekte Europas statt. 400 Fraport-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie 200 geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft sind Teil dieses besonderen Ereignisses.
Direkt nach den Feierlichkeiten zum Spatenstich im Oktober 2015 startet die erste Bauphase: der Trockenaushub. In nur wenigen Monaten entsteht eine 65.900 Quadratmeter große Baugrube. Dafür schaufeln Bagger täglich rund 300 Lkw-Ladungen Erde weg. In der Spitze sind das 5.500 Kubikmeter Erde pro Tag. Mit dem Abschluss des Trockenaushubs ist das Gelände auf der Grundfläche von Terminal 3 auf 5,5 Meter Tiefe ausgehoben.
Terminal 3 wird auch mit Auto, Taxi oder Bus leicht zu erreichen sein. Dafür entstehen neue Anbindungsstraßen und eine Erweiterung der Anschlussstelle Zeppelinheim an die Autobahn A5. Als erste große Baumaßnahme starten die Arbeiten zur Zu- und Abfahrtsrampe zum höher gelegenen Vorfahrtsbereich der Abflugebene von Terminal 3. Bei den Gründungsarbeiten werden im Bereich der Brückenpfeiler insgesamt 48 Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 1,20 Metern und einer Länge von bis zu 18 Metern im Boden versenkt. Sie fixieren den Untergrund, damit die Rampen ein stabiles Fundament bekommen. Für die Abfahrtsrampe werden dann die Pfahlkopfplatten und Stützpfeiler hergestellt. Dazu werden 4,5 Tonnen schwere und 9 Meter lange Stahlkörbe, sogenannte Bewehrungskörbe, auf die einzelnen Fundamente des Brückenbauwerks gehoben, verschweißt und mit Beton gefüllt. Für die Zufahrtsrampe werden zunächst die Stützwände mit Schal- und Bewehrungsarbeiten errichtet.
In der zweiten Bauphase, dem Spezialtiefbau, geht es weiter in die Tiefe: Im Nassaushub wird die Baugrube parzellenweise von Spezialbaggern um weitere acht bis elf Meter ausgehoben, bis die endgültige Tiefe unterhalb des Grundwasserniveaus erreicht ist. Damit kein weiteres Wasser eindringt, wird die Baugrube vorab mit bis zu 14 Meter langen Spundwänden an den Seiten abgedichtet. Das schafft die Voraussetzungen für das Schütten der Betonsohle. Dies geschieht unter Wasser und wird von speziell ausgebildeten Tauchern vorbereitet. Nachdem der Beton die gewünschte Härte erreicht hat, wird das Wasser abgepumpt, gereinigt und wieder dem Grundwasser zugeführt.
Die Wahl des Systemanbieters für die neue Sky Line-Bahn ist ein Meilenstein hin zur Realisierung. Der Zuschlag ging an die Bietergemeinschaft von Siemens, Max Bögl und Keolis. Als nächstes starten die Bauarbeiten für die Verbindungstrasse zwischen Terminal 1 und 2.
Das neue System ergänzt die bestehende Sky Line-Bahn und wird ebenfalls fahrerlos unterwegs sein. Reisende erreichen Terminal 3 mit der neuen Sky Line-Bahn vom Fern- und Regionalbahnhof aus in nur acht Minuten. Bei einem kurzen Zwischenstopp an Terminal 2 können Fluggäste an der erweiterten Station zwischen der bestehenden Sky Line-Bahn und dem neuen System umsteigen. Alle zwei Minuten werden die Wagen auf der Trasse in Hoch- und Tieflage mit bis zu 80 km/h unterwegs sein.
Das Bauamt Frankfurt hat die Genehmigung für den vorgezogenen Bau von Flugsteig G als Teil des neuen Terminal 3 erteilt.
Er ist ein vollwertiges und modernes Abfertigungsgebäude mit schlanken und unkomplizierten Prozessen. Zunächst können vier bis fünf Millionen Reisende hier abfliegen und ankommen.
Die Vergabe an den Generalunternehmer erfolgte Ende 2018; der Bau von Flugsteig G ist im Juni 2019 gestartet. Die Bauarbeiten an der ersten Bauphase Flugsteig G werden 2021 in vielen Bereichen abgeschlossen.
Nach dem Tiefbau geht es nun Schritt für Schritt in die Höhe: Der Baubeginn des Flugsteigs H mit integriertem Vorfeldkontrollturm markiert den offiziellen Start für den Rohbau von Terminal 3. Die Arbeiten an Flugsteig J starten ebenfalls noch im ersten Halbjahr 2019. Sie gehören zum ersten Bauabschnitt des neuen Terminals. Die beiden Flugsteige haben 24 Gebäudepositionen. Während Flugsteig H zwei Ebenen für Schengen-Reisende bietet, ist Flugsteig J für Non-Schengen-Reisende mit drei Stockwerken ausgestattet.
Die beiden Flugsteige sind im Endzustand fugenlose Rohbauten. Bei dieser Bautechnik werden mehrere Teilbauwerke mit etwa einem Meter Abstand voneinander errichtet und in einem finalen Schritt durch Beton miteinander verbunden. Aus sieben dieser Teilbauwerke entsteht der 400 Meter lange Flugsteig H. Flugsteig J, der mit 600 Metern sogar noch länger ist, besteht aus acht Teilbauwerken.
Mit der feierlichen Grundsteinlegung am 29. April 2019 startet der Hochbau des Terminal-Hauptgebäudes. Das sprichwörtliche Herz von Terminal 3 wird für viele Fluggäste zukünftig der Start- oder Endpunkt ihrer Reise sein. Die Abflughalle beeindruckt mit einer Deckenhöhe von 18 Metern und der umgebenden Glasfront. Reisende checken hier unkompliziert ein und geben ihr Gepäck auf. Nach den Sicherheitskontrollen wartet Erholung: Fluggäste können die 6.200 Quadratmeter Lounge-Fläche und den großzügigen Marktplatz mit zahlreichen Shopping- und Gastronomie-Angeboten nutzen. Mit Beginn des Hochbaus entsteht also das „Herz von Terminal 3“.
Über den 550 Meter langen und fast 30 Meter breiten Vorfahrtstisch gelangen Pkws und Taxis direkt vor die Abflughalle von Terminal 3. Die Zufahrtsrampe, an die der Vorfahrtstisch anschließt, ermöglicht die Auffahrt. Die Abfahrtsrampe leitet den ausfahrenden Verkehr wieder ins anliegende Straßennetz.
Doch bis dort Fahrzeuge über den Asphalt rollen, ist es noch ein weiter Weg. Denn zunächst wird das Haupttragesystem des 14,5 Meter hohen Bauwerks errichtet. Für eine stabile Grundlage des Vorfahrtstischs sorgen 13 Meter lange Großbohrpfähle und 28 quer ausgerichtete Betonstahlrahmen. Diese ruhen auf v-förmigen Stützen und sorgen so für ein solides Tragesystem für den Vorfahrtstisch.
Egal ob Transitreisende oder Fluggäste, die mit dem Zug am Flughafen Frankfurt ankommen: Alle werden Terminal 3 komfortabel erreichen. Damit das möglich wird, baut Fraport eine neue Sky Line-Bahn. Dazu werden im Norden des Flughafens der Fahrweg, ein großes Werkstattgebäude und die Station vor Terminal 1 bei laufendem Betrieb und auf engstem Raum errichtet - eine bauliche und logistische Herausforderung! Neben den vorbereitenden Arbeiten an der neuen Sky Line-Station an Terminal 1 sind im Juli 2019 auch die ersten Bohrpfahlarbeiten für die Trasse gestartet.
Der Tiefbau auf der Terminal 3-Baustelle befindet sich auf der Zielgeraden: In die letzte noch mit Wasser gefüllte Grube wird Beton gegossen, während nebenan schon das Fundament des Hauptgebäudes entsteht. Sobald der Unterwasserbeton trocken ist, kann das Wasser abgepumpt werden. Nach 670.000 Kubikmetern ausgehobener Erde und bisher 40.000 Kubikmetern Unterwasserbeton ist der Tiefbau danach vollständig abgeschlossen und der gesamte Bereich des künftigen Terminal-Hauptgebäudes bereit für den Rohbau.
Damit die zwölf Züge der neuen Sky Line-Bahn regelmäßig gewartet werden können, entsteht östlich von Terminal 2 ein Werkstattgebäude. Die ersten vorbereitenden Maßnahmen starteten im Februar 2020, ab Mitte März folgen dann die Rohbauarbeiten. Sie dauern voraussichtlich bis Sommer 2021 an.
Nur einen Steinwurf neben Terminal 3 entsteht ein neues Parkhaus. Wer hier parkt, hat direkten Zugang zum neuen Terminal. Mit Inbetriebnahme von Flugsteig G stehen bereits 2.200 Parkplätze zur Verfügung. Insgesamt werden es 8.500 Stellplätze sein.
Damit Reisende auch am Flugsteig G ein modernes Reiseerlebnis haben, rückt Mitte 2020 die Technik in den Mittelpunkt. Neben größeren Installationen und dem Fassadenbau geht es nun auch an den Innenausbau.
Seit der Grundsteinlegung im April 2019 wächst auch das Terminal-Hauptgebäude Stück für Stück aus den Baugruben. Im Herbst 2020 ist der Rohbau dann auch kellerfertig – also in allen Untergeschossen beendet. Während die Rohbauarbeiten in den höheren Stockwerken weitergehen, startet im Keller bereits die Technische Gebäudeausstattung: Allein im Hauptgebäude von Terminal 3 werden dann etwa 290 Kilometer Rohre für Heiz- und Kältetechnik, Sanitär- und Feuerlöschanlagen gelegt – das entspricht nahezu der Luftlinie von Frankfurt nach München!
Während der Rohbau des Terminal-Hauptgebäudes auf die Zielgerade einbiegt, startet bereits der nächsten Meilenstein: das Dach für die Check-in-Halle. Dieses ist in etwa so groß wie 2,5 Fußballfelder und muss in einzelnen Segmenten wie ein Rollladen von einer Seite auf das Gebäude aufgeschoben werden. Ab Mai wird die Baustelle für die schweren Geräte vorbereitet, die dafür erforderlich sind, im Sommer können dann die Hilfskonstruktionen für die spätere Montage installiert werden. Im Herbst gehen dann die Schwerlastkräne an die Arbeit und beginnen mit dem Einhub bzw. Einschieben des Dachs.
Für Reisende, die mit der Deutschen Bahn zu Terminal 3 gelangen wollen, wird sie der Startpunkt sein: die neue Sky Line-Station an Terminal 1. Zwischen Terminal 1 und Sheraton-Hotel entsteht nun die neue oberirdische Station. Nur wenige Gehminuten vom Regional- und Fernbahnhof entfernt werden zunächst die Stützen gestellt, dann folgen der Baukörper der Station sowie die Verbindungswerke zwischen ihr, dem Terminal, den Bahnhöfen und dem Sheraton-Hotel.
Fast 70 Meter ragt der Rohbau des neuen Vorfeldkontrollturms an Flugsteig H empor und hat damit seine endgültige Höhe erreicht. Auch der Rohbau für die sechs Meter über den Towerkörper hinausragende Kanzel ist bereits abgeschlossen. Ab Sommer 2021 knüpfen daran der Fassadenbau sowie technische Arbeiten an. Unter anderem sollen große geneigte Glasscheiben einen 300 Grad-Ausblick für die Lotsen ermöglichen, ebenso wird im Tower der längste Fahrstuhl des gesamten Terminal 3 installiert.
Der Marktplatz ist das Herzstück des Terminal-Hauptgebäudes und besticht mit seiner außergewöhnlichen Deckenkonstruktion. Als Grundlage für das Dach müssen insgesamt 20 Stahlträger montiert werden. Aufgrund der Lage des Marktplatzes, umschlossen vom Terminal-Hauptgebäude und der entsprechenden Distanz zum Lageplatz der Stahlträger, war der Einsatz eines besonderen Raupenkrans erforderlich. Dieser hat eine Gesamtlänge von 127,4 Metern und wurde mit insgesamt 45 LKWs in Einzelteilen angeliefert und innerhalb von drei Tagen aufgebaut. Im Stundentakt wurden dann die einzelnen Stahlträger mit einem Gewicht von rund 31 Tonnen mit dem Kran vom Lageplatz vor dem Terminal-Hauptgebäude in die vorgesehenen Aussparungen gehoben.
Die Bauarbeiten an der ersten Bauphase Flugsteig G werden 2021 in vielen Bereichen abgeschlossen. Je nach Nachfragesituation hat die Fraport AG die Möglichkeit Flugsteig G mit einer Kapazität von bis zu 5 Millionen Fluggäste im Jahr früher in Betrieb zu nehmen als das gesamte Terminal 3. Die Kapazitäten des Terminal-Hauptgebäudes mit den weiteren Flugsteigen H und J (+14 Millionen Fluggäste pro Jahr) wird voraussichtlich erst 2026 am Markt benötigt.
Um das neue Terminal 3 optimal mit dem umliegenden Straßennetz zu verbinden, wird die Anschlussstelle Zeppelinheim an der A5 mit einem neuen Brückenbauwerk erweitert. Zunächst werden dafür Bohrpfähle eingebracht, auf denen das 142 Meter lange Vierfeldbauwerk aufgesetzt wird. Mitte 2021 wird die Brücke je Fahrbahnseite bei einer nächtlichen Sperrung der Autobahn im Ganzen angeliefert und eingebracht. Ab dem 1. Quartal 2022 soll die erweiterte Anschlussstelle befahrbar sein.
Um das Dach des Terminal-Hauptgebäudes zu errichten, werden fünf Elemente schrittweise montiert. Auf einer Hilfskonstruktion werden die ca. 2.000 Tonnen schweren Segmente zunächst vormontiert und im Anschluss von einer Seite über Verschubbahnen aufgeschoben. Die Montage des ersten Segments fand im Januar 2022 statt. Das letzte Element wird voraussichtlich im Herbst 2022 in seine finale Position geschoben.
Nach der baulichen Fertigstellung von Flugsteig G wurde dieser aufgrund geringer Fluggastzahlen in einen Ruhezustand versetzt. Die Inbetriebnahme ist für 2026 mit dem gesamten Terminal 3 geplant, allerdings kann Flugsteig G nach Bedarf auch früher in Betrieb genommen werden. Für die letzten Einbauten und Tests vor der Eröffnung wird eine Vorlaufzeit von zwölf Monaten benötigt.
Terminal 3 wächst rasant. Noch schneller geht es bei den zuführenden Straßen voran. Insgesamt zehn Kilometer Fahrweg werden extra für das neue Terminal gebaut. Viele Bereiche sind schon fertig und werden befahren. Am 19. August kommt ein neuer großer Abschnitt dazu: Die erweiterte Anschlussstelle Zeppelinheim geht in Betrieb – zunächst aber nur teilweise. Davon profitieren direkt Verkehrsteilnehmende aus Süden kommend, die die CargoCity Süd schneller und direkter erreichen.
Die Erweiterung wird nach der Gesamtfertigstellung Anfang 2023 bereits die bestehende Anschlussstelle Zeppelinheim ergänzen und entlasten. Dann dient sie auch zur Auffahrt auf die A 5 in Richtung Norden aus der CargoCity Süd.
Zukünftig wird es rund um das neue Terminal 3 mehr Rollverkehr von Flugzeugen geben, der von den Vorfeldlotsinnen und -lotsen gesteuert wird. Für ihre 300-Grad-Rundumsicht sorgt die Kanzel des Vorfeldkontrollturms bei Flugsteig H. Sie wurde im August 2022 mit 15 Glasscheiben verschlossen. Für die Arbeit in über 60 Metern Höhe nutzen die Monteure Hängegerüste, da die Scheiben von außen an den Turm herangeführt werden. Nach diesem erfolgreichen Balanceakt startet der Innenausbau mit zahlreichen technischen Installationen.
Ein weiterer wichtiger Moment: Am 14. Oktober wurde der erste Zug der neuen Sky Line-Bahn angeliefert. Die ersten beiden Wagen des Personentransportsystems kamen auf zwei Tiefladern am Flughafen Frankfurt an. Die beiden Fahrzeuge, von denen jedes elf Meter lang und circa 30 Tonnen schwer ist, sind vom Herstellerwerk in Wien angeliefert worden. Nach ihrer Ankunft wurden sie mit einem Kran auf die 17 Meter hohe Fahrzeugtrasse und in die Fahrspur gehoben. Anschließend kamen sie in das neue Werkstattgebäude, in dem sie für die ersten Testfahrten vorbereitet werden.
Das Terminal-Hauptgebäude ist das Zentrum von Terminal 3. Hier beginnen und beenden die Fluggäste ihre Reise. Entsprechend repräsentativ ist die riesige Check-in-Halle gestaltet. Am beeindruckendsten dabei: die 18 Meter hohe Glasfassade, die sich aus insgesamt 700 einzelnen Scheiben zusammensetzt. Sie werden auf eine Stahlunterkonstruktion aufgesetzt. Dabei ist millimetergenaue Arbeit nötig, teilweise in Überkopfmontage. Die Stahlverstrebungen sind schlank und zurückhaltend, so rückt die filigrane Glasfront noch mehr in den Vordergrund.
Von April 2020 bis Mai 2023 wurde eines der größten Parkhäuser Europas direkt neben dem Hauptgebäude von Terminal 3 errichtet. Auf acht Ebenen werden 8.500 Stellplätze zur Verfügung stehen, darunter auch spezielle Parkmöglichkeiten für Elektrofahrzeuge mit Ladestationen. Betrieben werden diese Ladesäulen mit dem Strom aus einer Photovoltaikanlage. Sie wird zur Inbetriebnahme des Terminals Anfang 2026 auf dem Dach des Parkhauses zur Verfügung stehen. Zusätzlich stehen rund 300 Stellplätze für Fahrräder zur Verfügung.
Die erweiterte Anschlussstelle Zeppelinheim wird für den Verkehr freigegeben. Die Straßenanbindung von Terminal 3 über die neue Anschlussstelle an das bestehende Verkehrsnetz ist damit abgeschlossen. Die zirka zehn Kilometer neuen Straßen verbinden Terminal 3 mit den beiden anderen Terminals, mit der Autobahn (A 5) und der CargoCity Süd. Wie wichtig die Anbindung des Terminal 3 über die Straße ist, zeigen auch die Verkehrsprognosen: Bis zu 20.000 Fahrzeuge werden den Streckenneubau pro Tag nutzen, unter anderem, um bequem von der Anschlussstelle Zeppelinheim der A 5 direkt vor das Terminal-Hauptgebäude zu gelangen.
Unter dem Terminal-Hauptgebäude sind die beiden Wärme-Kälte-Energiezentralen, kurz WKE-Ost und WKE-West, entstanden. Von hier aus werden in Zukunft Wärme und Kälte in die einzelnen Gebäude verteilt. Dabei wird auch auf umweltschonende Technologie gesetzt. Durch Rückkühlwerke auf dem Dach des Terminal-Hauptgebäudes und eine Wärmerückgewinnungsanlage wird die Energie effizient genutzt. Die Menge an Energie, die die beiden Zentralen zusammen erzeugen, entspricht dem Bedarf von mehr als 4.000 Einfamilienhäusern.
Ganz langsam und nur ein paar Meter fuhr einer der neuen Züge bei der ersten Testfahrt im Oktober auf der fertiggestellten Trasse. Alles lief wie am Schnürchen. Die neuen Züge werden jetzt nach und nach auf einem eigenen Testgleis auf Herz und Nieren geprüft, zunächst manuell und anschließend im Automatik-Modus. Die Züge bestehen jeweils aus zwei Wagen. Es sind vollautomatische Fahrzeuge, die mit Eröffnung des neuen Terminals 2026 bis zu 4.000 Passagiere pro Stunde und Richtung zwischen den Terminals 1, 2 und 3 befördern. Die Fahrzeit liegt bei knapp acht Minuten und die Spitzengeschwindigkeit bei 80 km/h
Ein echter Blickfang wird fertiggestellt: die sogenannte Tropfendecke im zentralen Markplatz des Terminal-Hauptgebäudes. Durch Lichthöfe gelangt reichlich Tageslicht in den Gebäudeteil und sorgt damit für eine ganz besondere Atmosphäre. Die Tropfendecke ist ein Unikat. Sie besteht aus insgesamt 25.000 Metern Aluminiumrohren. Das Deckenkunstwerk lädt im Markplatz mit seinen vielen Boutiquen, Shops und Restaurants einmal mehr zum Verweilen ein.
Der Rohbau des Vorfeldkontrollturms von Terminal 3 ist fertiggestellt. Es folgt der Innenausbau. Für insgesamt acht Vorfeldlotsen werden die Arbeitsplätze in der rundum verglasten Kanzel im 14. Stockwerk des Turmes eingerichtet. Die gute Sicht auf das Vorfeld ermöglicht es den Lotsen, den Verkehr neben den Start- und Landebahnen im Blick zu behalten und so die Sicherheit der Fahr- und Flugzeuge zu gewährleisten.
Anfang April trafen die ersten Fluggastbrücken auf Schwerlasttransportern in Frankfurt ein. Auf dem Landweg erfolgte der Transport vom Hafen Rotterdam direkt zur Baustelle des Terminal 3. Ein Jahr lang wird es dauern, bis alle 41 Fluggastbrücken geliefert und verbaut sind. Nach der Inbetriebnahme von Terminal 3 2026 werden die Passagiere von Flugsteig H und J durch diese Brücken in die Flugzeuge gelangen. Um ihnen das Einsteigen in den Flieger so angenehm wie möglich zu machen, sind die Brücken, die im ausgefahrenen Zustand bis 41 Meter lang sind, rundum verglast.